Angeln – das beliebteste Hobby der Deutschen
Viele werden jetzt vielleicht ungläubig den Kopf schütteln, aber Sportfischen und Angeln gehören zu den beliebtesten Hobbys in Deutschland. Vor allem in unruhigen Zeiten, wie es aktuell der Fall ist, suchen immer mehr Menschen die Ruhe und die Ausgeglichenheit, die das Angeln ihnen bietet. Mit der Angelrute an einem See, Fluss oder Teich sitzen, bedeutet zu relaxen und neue Energie für den oft nicht einfachen Alltag zu sammeln. Jeder, der gerne angelt, wird bestätigen, dass keine andere Sportart so viel Ruhe vermittelt wie das Hobby Angeln.
Raus in die Natur
Lange Zeit galt das Fischen nicht als Zeitvertreib, sondern als Broterwerb. Fischer mussten ihre Familien vom Fang und Verkauf der Fische ernähren, erst vor gut 50 Jahren wurde das Angeln zu einer Beschäftigung für die Freizeit. Der Fischbedarf in Deutschland kann durch die moderne Fischerei in ausreichender Menge abgedeckt werden und so wurde das Angeln mehr und mehr zu einem Hobby. Menschen schätzen dieses Hobby, weil sie so die Natur intensiver erleben können. Selbst jüngere Leute können sich für das Sportfischen begeistern, denn der Alltag wird zunehmend hektischer und das Fischen ist ein sehr angenehmer Ausgleich zum negativen Stress. Angler erholen sich bei ihrem Hobby und schalten für einige Stunden komplett vom Alltag ab.
Darf jeder Angeln gehen?
Ist es eigentlich notwendig, eine Angelschein-Prüfung abzulegen, um fischen zu gehen, oder gibt es da Ausnahmen? Diese Ausnahmen gibt es, denn die Bundesländer bieten jedem die Möglichkeit, auch ohne Angelschein in den Angelsport reinzuschnuppern. Allerdings hat jedes Bundesland andere Bedingungen, wie etwa Baden-Württemberg. Dort darf nur ohne Angelschein gefischt werden, wenn ein ausgebildeter Angler dabei ist. Wer nur gelegentlich angeln möchte, kann bei einem professionellen Fischer eine Gastkarte kaufen, die zum Fischen in einem bestimmten Gewässer berechtigt. Diese Gastkarten werden auch von den Besitzern eines Forellenteichs angeboten. Das sogenannte Friedfischen bietet eine weitere Möglichkeit, ohne Angelschein zu fischen. Was beim Friedfischen nicht erlaubt ist, ist das Angeln von Raubfischen wie Hechten, Zandern, Welsen oder Barschen.
Was ist eine Fischerprüfung?
Alle, die regelmäßig zum Angeln gehen möchten, sollten eine Fischerprüfung ablegen oder die Angelschein-Prüfung machen. Dazu ist in allen Bundesländern ein vorbereitender Kurs notwendig. Angeboten werden die Kurse von Angelvereinen oder von privaten Anbietern. Die Angelprüfung selbst ist ein Verwaltungsakt mit festgesetzten Terminen. Mit etwas Glück kann der Kursanbieter den Ablauf so gestalten, dass unmittelbar nach dem Kurs für die Vorbereitung gleich die Prüfung abgelegt werden kann. In Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Hamburg und in Sachsen-Anhalt müssen die Hobbyangler zusätzlich zur Theorie noch eine praktische sowie eine mündliche Prüfung ablegen. Damit soll sichergestellt werden, dass der Anwärter für den Angelschein auch über hinreichendes Wissen zum Thema Angeln verfügt.
Was ist Spinnfischen?
Bei Hobbyanglern erfreut sich das Spinnfischen großer Beliebtheit. Das Ziel bei dieser Form des Fischens sind ausschließlich Raubfische. Wer sich für das Spinnfischen entscheidet, sollte jedoch körperlich fit sein. Der Angler bleibt dabei immer in Aktion, in dem er den Kunstköder auswirft und schnell wieder einholt. Dies erzeugt eine natürliche schwimmende Bewegung, die den Hecht, Barsch oder Zander zum Anbeißen animieren soll.
Die Mehrzahl der Angler in Deutschland begeistert sich aber für das Fliegenfischen, die neben dem Spinnfischen eine weitere Form beim Angeln ist. Beim Fliegenfischen werden die Fische ebenfalls mit einem Kunstköder angelockt, nur dass dieser das Aussehen eines Insekts hat. Beim Fliegenfischen gibt es vor allem, was die Angelschnur und die Angelrolle angeht, einen Unterschied zur gewöhnlichen Angelausrüstung. Diese besondere Ausführung ermöglicht das genaue Auswerfen des Köders, was aber etwas Übung und Erfahrung verlangt. Wer sich für das Angeln interessiert, sollte sich vielleicht zunächst an einen Angelverein wenden und dort als Gast angeln. Die Vereinsmitglieder sind dort auch gerne bereit, beim Kauf der passenden Ausrüstung zu helfen, wenn das Angeln ein richtiges Hobby werden soll.

Mit einer Wasserfläche von 540 km² und einer Länge von 63 Kilometern ist der Bodensee der größte See der Republik. Er liegt im Dreiländereck zwischen Deutschland, Österreich und der Schweiz und versorgt weite Teile Baden-Württembergs mit Trinkwasser. Obwohl der Bodensee keine Riesenfische zu bieten hat, zeichnet er sich durch zahlreiche Angelplätze mit einer wunderschönen alpinen Naturkulisse aus. Angelfreunde kommen beispielsweise in Meersburg, Kressborn, Kreuzlingen und Konstanz auf ihre Kosten.
Die Formalitäten sind in der Mecklenburgischen Seenplatte schnell erledigt: Touristen ohne Angelschein können einen Urlaubsschein für einen Zeitraum von bis zu 28 Tagen erwerben. Kostenpunkt knapp über 20€. Zusätzlich ist ein Angelschein für die gewünschten Gewässer erforderlich. Allerdings muss auch die Logistik erledigt werden. Wegen der dichten Wälder und Schilfgebiete an den Ufern der Seen kommt man ohne Boot nicht weit. Deshalb kann man vielerorts kleine Motorboote mit 3 bis 5 PS chartern, die keinen Führerschein benötigen. Und wenn Sie etwas Besonderes erleben möchten, können Sie ein nostalgisches Floß oder ein Hausboot für zwei bis zwölf Personen inklusive Räucherofen oder Grill mieten!
Es ist immer am besten, mit einer echten Person darüber zu sprechen, wo man angeln sollte, da sie wahrscheinlich die aktuellsten und umfassendsten Informationen über die örtlichen Gewässer hat. Im Notfall liefert eine in der Menge vorhandene Angel-App wie Fishbrain oder der datenintensivere FishAngler gute Informationen über die örtlichen Gewässer. Im Allgemeinen sind Seen eine großartige Option, wenn Sie gerade erst anfangen – sie haben normalerweise ein Ufer oder einen Steg zum Angeln und oft eine größere Menge hungriger Fische, als Sie in einem Fluss finden würden. In den Seen werden meist Arten wie Barsch, Panflöte oder Regenbogenforelle gefangen, während in den Flüssen fast ausschließlich Lachs- oder Forellenarten wie Regenbogen-, Cutthroat- oder Bachforelle gefangen werden, um nur einige zu nennen.
Wem das Angeln nachwievor zu langweilig erscheint, der findet das richtige Umfeld vielleicht am Fluss. In kalten Flüssen, die eine mittlere bis schnelle Strömung haben, sind die Forellen beheimatet. Vielerorts beginnt im Mai die Forellensaison. Hier wirst du nicht stundenlang auf dem Stuhl sitzen. Es sind Watthose oder Wattstiefel erforderlich. Du kannst ein Köderfischchen, einen künstlichen Köder oder die Fliege wählen. Der Angler watet im ruhigeren Bereich des Flusses, das bis zu hüfthoch sein kann, langsam flussabwärts. Der Köder wird auf der anderen Seite, im schnellen, tiefen Wasser, platziert. Schnell kann der Sportfischer einige Kilometer flussabwärts gewandert sein.
Für den Einstieg ist eine Angelrute ideal, die ca. 2,70 bis 2,90 Meter lang ist. Die Stärke der Rute bestimmt sich entweder durch das Gewicht, das angehangen wird oder durch das Wurfgewicht, sodass sich die Rute zu einem Viertelkreis biegt. Bei Einsteigern sollte das Wurfgewicht zwischen 10 und 40 Gramm liegen. Dieses Gewicht deckt bereits viele mögliche Angeltechniken ab.